Sie sind hier: Home » Teaching » Currently possible topics for Bachelor and Master Theses (in German)

Schwerpunkt HYDROGEOLOGIE

Gipfelseen Salzkammergut

Das Salzkammergut in den Bundesländern Salzburg, Oberösterreich und Steiermark zeichnet sich durch zahlreiche Seen aus. Die bekannstesten und größten wie Wolfgangsee, Hallstätter See oder Mondsee liegen in den Tallagen. Ihre hydrogeologischen Rahmenbedingungen sind gut bekannt. Daneben gibt es aber auch zahlreiche kleinere Seen, die weit oberhalb der glazial mehr oder weniger stark übertieften Täler liegen und oft nur sehr kleine orographische Einzugsgebiete haben. Ihre Zu- und Abflussbedingungen sowie das hydrogeologische System, in welches sie eingebettet sind, sind meist nicht genau bekannt.

Mit der vorgeschlagenen Bachelorarbeit soll eine Bestandaufnahme dieser gipfelnahen Bergseen durchgeführt werden. Anhand von Luftbildern, topographischen und geologischen Karten soll eine Klassifizierung der Seen erstellt werden. Auf Basis dieser Vorarbeiten kann an ausgwählten Seen eine hydrogeologische Geländearbeit angeschlossen werden.

Hydrogeologische Erkundung eines Teilbereichs im Salzburger Becken (Bereich Urstein, Puch, Oberalm)

Zum großräumigen Verständnis der hydrogeologischen Situation im Salzburger Becken sollen ausgewählte Teilgebiete, abgegrenzt durch ihre Seitenzubringer, durch hydrogeologische Untersuchungen an bestehenden Grundwassermessstellen untersucht werden. Basis für die Auswahl der Grundwassermessstellen bildet eine vorhandene Messstellen-Datenbank. Die Grundwassermessstellen sind im Gelände zunächst aufzusuchen und zu beschreiben (Erstellung eines Messstellenkatasters). Im Rahmen einer Kartierung des ausgewählten Abschnitts erfolgt die Oberflächenkartierung (Terrassenkanten, Moränen, Eisrandsedimente, Grundgebirge, Oberflächengewässer, Quellen, Brunnen….) im Einzugsbereich. Anhand von mehreren Messterminen zu verschiedenen Witterungs‐ und Wasserstandsbedingungen ist die Grundwasserdynamik (Fließrichtung, Gefälle, Pegelhub, Kommunikation mit der Salzach, Schüttungsmengen von Seitenzubringern) in Plänen, Diagrammen und textlich darzustellen. Neue Erkenntnisse aus dem Detailraum sind in die Datenbank einzuarbeiten. Vorhandene Schichtenverzeichnisse von Bohrungen, die auch aus der GeoDin‐Datenbank entnommen werden können, sollen zu hydrogeologisch sinnvollen Profilschnitten verarbeitet werden. Ziel ist eine abgeschlossene geologisch-hydrogeologische Beschreibung des ausgewählten Untersuchungsraumes.

Hydrogeologische Kartierung von abgegrenzten Kluftaquiferen in Gebirgsräumen (die Arbeiten sollen wegen der exponierten Lage der Gebiete zu zweit ausgeführt werden)

Zum besseren Verständnis der Fließdynamik innerhalb von Festgesteinsaquiferen (Kluftgrundwasserleitern) sind Untersuchungen in ausgewählten Gebirgsräumen (Tauernfenster, Grauwackenzone, Nördliche Kalkalpen) geplant. In den Gebieten sind detaillierte geologische und hydrogeologische Kartierungsarbeiten durchzuführen. Neben der räumlichen Erfassung der Quellaustritte und der Erfassung von Felddaten wie Schüttungsmenge, Wassertemperatur, elektrische Leitfähigkeit und pH‐Wert ist jeweils in einem Quellkataster auch eine Charakterisierung der Quellen (z.B. Kluftquelle, Schuttquelle, Schichtquelle …) durchzuführen. Da die Wasserführung in nicht verkarstungsfähigen Lithologien an Trennflächen gebunden ist, ist eine umfangreiche Aufnahme von Gefügedaten sowie die Beschreibung potentiell wasserführender Klüfte wesentlicher Teil der Kartierung.

Auf Basis der Kartierungsergebnisse werden Quellen zur Beprobung und Wasseranalytik ausgewählt. Die Proben sind nach Anleitung selbständig im Hydrogeologielabor zu analysieren. Im Rahmen der Berichtserstellung sind die hydrochemischen Daten auszuwerten und zu beurteilen. Dazu ist die software Aquachem sowie möglicherweise einfache Anwendungen des Programms PHREEQC zu verwenden. Ziel der Projektstudie ist eine umfassende Zusammenstellung aller hydrogeologisch relevanten Informationen aus dem Gebiet.

 

Karsthydrogeologische Untersuchungen in Unken (Unterpinzgau) (Arbeit in Kooperation mit dem Geologischen Dienst, Land Salzburg)

Im unteren Abschnitt des Unkener Heutales tritt eine Karstquelle aus, die in der Vergangenheit zur öffentlichen Wasserversorgung genutzt wurde. Aufgrund von Trübungen wird die Quelle aktuell nicht mehr genutzt. Im Rahmen einer hydrogeologischen Kartierung sollen Herkunft und Verweilzeiten der Quellwässer erkundet werden. Dazu ist neben einer flächigen hydrogeologischen Kartierung (ca. 2 Wochen Geländeeinsatz) die Planung und Ausführung eines Markierungsversuchs geplant. Je nach Ergebnis der Kartierung sind regelmäßige Probenahmen und Analysen über einige Monate durchzuführen. Die Arbeit wird in Zusammenarbeit mit dem Amt der Salzburger Landesregierung (Geologischer Dienst) betreut und soll im  Winter geplant und im Frühsommer durchgeführt werden. Die Fragestellungen können evtl. auf zwei Bachelorarbeiten aufgeteilt werden, die aber gleichzeitig und kooperativ bearbeitet werden müssen.

 

Markierungsversuche Filblingsee

Der Filbilngsee liegt im Salzburger Flachgau in den Nordausläufern der Osterhorngruppe. Er hat keinen oberirdischen Abfluss, die Hydrochemie des Sees belegt aber klar, dass es sich nicht um eine abflusslose Senke handeln kann. Basierend auf den Ergebnissen einer Masterarbeit, bei der die hydrogeologische Situation um den Filblingsee bereits flächendeckend aufgenommen wurde, soll nun ein Markierungsversuch geplant und durchgeführt werden. Dieser soll Aufschluss darüber geben, wie der Filblingsee entwässert.

 

Schwerpunkt UMWELTGEOLOGIE

Erkundung von Grundwasserkontaminationen in der Stadt Salzburg (derzeit kein konkretes Projekt verfügbar ‐ es können sich aber kurzfristig wieder Projekte ergeben – bitte anfragen)

Im Stadtgebiet von Salzburg befinden bzw. befanden sich zahlreiche Produktionsstätten, an denen mit wassergefährdenden Stoffen gearbeitet wird oder wurde. Derartige (Alt)Standorte müssen hinsichtlich ihrer tatsächlichen Umweltgefährdung untersucht werden. Die Bearbeitung umfasst kleinräumige aber detaillierte Grundwassererkundungsmaßnahmen, wie Datenrecherchen (Baugrundkataster, Landesgeologie und Magistrat), Pegelsuche und Grundwassermessungen im Gelände, Kartierung (Bachanschnitte, Baugruben etc.), Erstellung von kleinräumigen Profilschnitten und Isohypsenplänen, Wasserprobenahmen, die Beurteilung des Schadstoffpotentials. Ein zusammenfassender „Auftraggeber‐tauglicher“ Bericht bildet den Abschluss der Projektstudie.